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Goldman Sachs: Gewinneinbruch von 2/3 in Q4?

Die schlechten Nachrichten für Amerikas Bankensektor reißen nicht ab. Jetzt gerät die voraussichtliche Gewinnentwicklung von Goldman Sachs im vierten Quartal unter Beschuss, nachdem der renommierte Bankanalyst Dick Bove seine Schätzungen zur Profitabilität von Goldman drastisch um zwei Drittel senkte. Laut eigener Aussage würden auch andere Analysten bald auf den Trichter kommen, dass das vierte Quartal für Goldman Sachs katastrophal verlief.

Goldmans Gewinnprognosen geraten unter Beschuss

Der renommierte Bankanalyst Dick Bove von Rochdale Securities gab heute bekannt, dass er seine Gewinnschätzungen für Goldman Sachs im vierten Quartal drastisch um zwei Drittel reduziert hat. Seine neue Prognose zum Gewinn pro Aktie in Höhe von 79 Cents steht damit in scharfem Kontrast zu den allgemeinen Markterwartungen von $2,61 pro Aktie, wie Yahoo News berichtete. Viele Marktteilnehmer stellen sich nun die Frage, welche Ereignisse die drastische Kehrtwende Boves ausgelöst haben mögen. Laut Bove erweisen sich die Aktivitäten im Eigenhandel der Bank im laufenden Quartal als dramatisch rückläufig. Vor allem in der Sparte des Investmentbanking sei es zu deutlichen Einbrüchen gekommen.

Auch die Aktivitäten in der Sparte Übernahmen und Fusionen seien um 10 bis 15 Prozent rückläufig, was ebenfalls auf die Anzahl neuer Börsengänge zutreffe. Darüber hinaus habe sich der Handel mit Staats- und Hypothekenpapieren dramatisch verringert, was auch für den Handel mit Rohstoffen gelte. Wenn man all diese Dinge zusammenzähle und Goldman nicht profitabel genug sei, um auch nur nahe an die allgemeinen Schätzungen der Märkte heran zu reichen, sei die jetzt vorgenommene Revision laut Boves eigener Aussage verständlich.

Bove fügte an, dass mancher Marktteilnehmer sich verwundert die Augen reiben mag ob der Tatsache, dass bislang kein anderer Analyst seine Gewinnschätzungen revidierte. Doch Standardpraxis der meisten Analysten sei es, bis zur letzten Woche eines laufenden Quartals zu warten, um ihre Gewinnschätzungen zu diesem Zeitpunkt zu überarbeiten. Aus diesem Grunde sei es seine Annahme, dass Goldmans Gewinnschätzungen in der letzten Woche dieses Jahres zwischen Weihnachten und Neujahr auch durch andere Analysten teils dramatisch gesenkt werden. Ironischerweise äußerte sich Goldman zuletzt positive über den Ausblick für konkurrierende Geschäftsbanken in den USA. Neben steigenden Gewinnen im Bankensektor prognostizierten die Analysten Goldmans auch eine steigende Anzahl von Aktienrückkäufen, die potenzielle Dividendenerhöhungen übertreffen würden.

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